Saupech

Das bedeutet nicht "Riesenunglück" sondern das ist Pech (Harz), welches man beim Schweineschlachten am Bauernhof benötigt. Die Haut des geschlachteten Tieres wurde mit Saupech eingerieben und mit heißem Wasser (im Sautrog) überbrüht. So konnte man die (Sau)Borsten leichter abschaben.

Das Harz ist eigentlich der feste Rückstand bei der Destillation von Terpentin aus dem gesammelten Baumharz. Der wissenschaftliche Name Kolophonium deutet auf die Verwendung als "Geigenharz", mit dem die Roßhaar-Bögen der Streichinstrumente eingerieben werden. 

Saupech ist in den ländlichen Gemeinden Österreichs sogar in Lebensmittelhandlungen zu bekommen. Früher bestand es aus mehr oder weniger reinen Brocken des Harzes. Heute wird es als gelbliches Pulver verkauft. Leider besteht das Pulver nicht nur aus Harz, sondern es ist ein Gemisch aus pulverisiertem Kolophonium und Sand. 

Man kann aber den Sand sehr leicht trennen. Durch vorsichtiges Aufkochen mit Isopropylalkohol oder mit dem billigeren Spiritus wird man das Harz in Lösung bringen. Über Nacht stehen lassen, bis sich der Sand am Boden absetzt und das im Alkohol gelöste Harz abgegossen werden kann. Man sollte den Vorgang wiederholen, um die letzten Reste des Harzes herauszulösen. Das abgegossene Harz kann durch Erwärmen noch eingedickt werden. Hier sollte man aber nicht übertreiben. Wenn sämtlicher Alkohol verdunstet ist, hat man eine steinharte Masse im Kochgefäß. Auch darf man das Harz nicht zu heiß werden lassen, da es braun wird und damit auch die Seife dunkler macht.